- 1Einleitung
- 2Ursachen für Müdigkeit und Gehirnnebel bei Migräne
- 3Was sind Kohlenhydrate und warum sind sie so wichtig?
- 4Welche Kohlenhydrate bei Migräne?
- 5Essen während einer Migräneattacke
Einleitung
Migränepatienten können ein Lied davon singen (die einen mehr, die anderen weniger): Heftige Müdigkeit, Erschöpfung im Kopf, ein flaues Gefühl im Magen, das irgendwie an Panik erinnert, unkontrollierbare Gähnanfälle und komatöse Momente, in denen man einfach einschläft. Das alles ausgelöst durch eine Migräneattacke.
Ist das noch normal? Ich kann Dich beruhigen: Ja! Diese Reaktion Deines Körpers auf eine Migräneattacke ist völlig normal. Aber warum passiert das? Welche Prozesse im Körper sind verantwortlich dafür? Und wie kannst Du etwas dagegen tun? Auf genau diese Fragen ich gehe ich in meinem Artikel ein.
Ursachen für Müdigkeit und Gehirnnebel bei Migräne
Lass mich erst einmal kurz den Begriff „Gehirnnebel“ erklären. Gehirnnebel ist erst einmal ein Symptom, das durch viele verschiedene Erkrankungen oder durch eine ungesunde Lebensweise wie zu wenig Schlaf, Stress, Mangelernährung, Alkoholmissbrauch etc. ausgelöst werden kann. Genauso gut kann Gehirnnebel aber auch durch Medikamente, Diabetes oder Alzheimer entstehen. Und eben auch durch Migräne.
Gehirnnebel äußert sich durch
- Konzentrationsschwäche
- Vergesslichkeit
- Wortfindungsstörungen
- Langsames Denkvermögen
- Orientierungsschwierigkeiten
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen


Aber warum fühlen wir uns nach einer Migräneattacke so unsagbar müde und geistig erschöpft?
Eine Kopfschmerz- oder Migräneattacke ist eine enorme Anstrengung für deinen Körper. Er benötigt wirklich sehr viel Energie dafür, welche er vor allem aus der primären Energiequelle, den Kohlenhydraten nimmt. Während einer Attacke bedient sich der Körper aus dem was Du innerhalb der letzten vier bis sechs Stunden gegessen hast. Sobald das aufgebraucht ist, geht er an den Glykogenspeicher: Dieser beinhaltet ca. 1.600 bis 2.000 kcal.
Was passiert aber, wenn die Speicher leer sind? Wie genau funktioniert das eigentlich mit der Energieerzeugung im Körper?
Was sind Kohlenhydrate und warum sind sie so wichtig?
Ein kurzer Ausflug zu den Kohlenhydraten: Kohlenhydrate dienen als primäre Quelle für die Energiegewinnung. Der Körper wandelt sie in Glukose (Zucker) um und bedient sich immer zuerst an dem was gerade verdaut und ans Blut abgegeben wird, danach an den Speichern. Das erklärt auch, warum wir nicht so einfach unsere Fettpölsterchen loswerden. An diese geht der Körper nun mal nicht so gerne ran. Sie dienten in der Steinzeit als wertvolles Backup, wenn Nahrungsmangel herrschte. Aber zurück zu den Kohlenhydraten.
Chemisch betrachtet bestehen sie aus einem oder mehreren Zuckerteilchen und können deswegen unterschieden werden in
- Einfachzucker (Monosaccharide)
- Zweifachzucker (Disaccharide)
- Mehrfachzucker (Oligosaccharide)
- Vielfachzucker (Polysaccharide)
Vereinfacht gesagt werden Einfachzucker schnell vom Körper aufgenommen und lassen Blutzuckerspiegel rasch ansteigen und wieder fallen: Wir haben schneller wieder Hunger. Je mehr Zuckerteilchen vorhanden sind, desto vollwertiger ist die Nahrung und umso länger bleibst Du satt.
Welche Kohlenhydrate bei Migräne?
Insbesondere Dein Gehirn ist abhängig von der Energie aus Kohlenhydraten, um zu funktionieren. Lässt Du sie weg oder isst grundsätzlich zu wenig, bekommt das Gehirn zu wenig Energie und es kann zu genau den Symptomen kommen, die ich anfangs beschrieben habe: Müdigkeit, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, vermindertes Denkvermögen und Stimmungsschwankungen. Es ist sogar möglich, dass die falsche Ernährung Migräneattacken auslösen kann.
Eine kohlenhydratreduzierte Kost als Migränepatient ist definitiv ein No-Go!
Was genau sollst Du jetzt als Schmerzpatient essen?
Ich möchte ein besonderes Augenmerk auf die komplexen Kohlenhydrate legen, denn sie sorgen dafür, dass wir langanhaltend Energie bekommen. Je längerkettig die Zuckerstruktur ist, desto mehr Arbeit hat der Körper damit, um sie in einzelne Glukose-Moleküle zu spalten. Das bewirkt einen stabilen Blutzuckerspiegel, weil konstant über einen längeren Zeitraum Glukose nach und nach in das Blut abgegeben wird. Außerdem enthalten sie oft zusätzlich Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Perfekt also, damit der Körper im Falle einer Migräneattacke genug Energie zur Verfügung hat.
Beispiele für komplexe Kohlenhydrate sind:
- Haferflocken
- Vollkornbrot, -nudeln, -reis
- Quinoa
- Bulgur
- Hülsenfrüchte
- Kartoffeln
- Gemüse
- Leinsamen
- Walnüsse
- Chiasamen
- …..


Nur um ein paar zu nennen!
Achte also darauf grundsätzlich viel komplexe Kohlenhydrate zu Dir zu nehmen, damit Deine Speicher immer gut gefüllt sind.
Essen während einer Migräneattacke
Eine Migräneattacke geht oft mit Übelkeit oder sogar Erbrechen einher. Ich verstehe, dass Essen zu Dir zu nehmen das Letzte ist, woran Du in so einem Moment denken möchtest. Du solltest aber versuchen gerade in der Anfangszeit einer Attacke zu essen.
Auch währenddessen ist es wichtig, immer dem Körper etwas anzubieten.
Mein Tipp: Kohlenhydrate werden auch über die Mundschleimhaut aufgenommen. Das heißt du kannst sie auch nur im Mund lassen und nach kurzer Zeit wieder ausspucken. Manchmal hilft es auch in der Anfangsphase einer Attacke einen Haferflockenriegel zu essen (mit dem Code "kopfschmerzcoach" bekommst 10% aufs gesamte Sortiment). Ich mag am liebsten Walnuss und Chocolate Chip.
Auch das Thema Ernährung ist ein fester Bestandteil in meinem Kurs "Schluss mit Kopfschmerzen und Migräne". Das Wissen, was die einzelnen Bausteine in deinem Körper machen und was passiert, wenn man sie weglässt.